Diabetes mellitus Teil1

14. November  
WeltDiabetesTag


Den heutigen Tag wollen wir zum Anlass nehmen, um über die Krankheit Diabetes mellitus aufzuklären. 
In Teil 1 unseres Artikels sprechen wir darüber, was Diabetes mellitus überhaupt ist und warum so viele Menschen daran erkranken.

Diabetes mellitus

Teil 1
Was ist Diabetes?

Diabetes mellitus
(lat. Honigsüßer Durchfluss)
Diabetes mellitus ist eine Stoffwechsel-erkrankung. Genauer gesagt, ist sie eine Störung des Zuckerstoffwechsels, weshalb sie auch als Zuckerkrankheit bekannt ist.
Wenn wir Zucker bzw. kohlenhydrathaltige Lebensmittel verzehren, dann wird unser Essen während des Verdauungsprozesses in Glukosemoleküle aufgespalten und gelangt in die Blutbahn. Der Blutzuckerspiegel steigt. Über die Blutbahn wird Glukose als Energielieferant überall dorthin geschickt, wo Zellen sie brauchen. Sobald die Glukose in die Blutbahn gerät, produziert die
Bauchspeicheldrüse Insulin und schickt es hinterher. Das Insulin muss man sich als  
eine Art Schlüssel vorstellen, der die Zellen für die Glukose „aufschließt“ und so den Zellen ermöglicht den benötigten Energielieferanten aufzunehmen. Ist dies geschehen, sinkt der Blutzuckerspiegel wieder.
Ist nun aber nicht genug Insulin vorhanden oder wirkt es nicht richtig, dann können die Glukosemoleküle von den Zellen nicht, oder nur teilweise, aufgenommen werden und verbleiben im Blut. Der Blutzuckerspiegel kann nicht ausreichend sinken, sondern steigt auf diese Weise immer weiter an und sorgt mit der Zeit für reichlich Schaden im Körper.

Es gibt 2 Haupttypen von Diabetes mellitus. Zum einen den Typ 1 Diabetes, der hauptsächlich in der ersten Lebenshälfte auftritt und in einer Autoimmunerkrankung begründet ist. Hierbei ist die Bauchspeicheldrüse so geschädigt, dass sie kein oder kaum noch Insulin produziert. Dem Betroffenen kann nur mit einer andauernden Insulin-Therapie geholfen werden. 
Der Typ 2 Diabetes ist auch als Altersdiabetes bekannt, da er zunächst hauptsächlich in der 2. Lebenshälfte auftrat. 
Mittlerweile erkranken aber auch immer mehr jüngere Menschen und sogar Kinder am Typ 2 Diabetes. 
Diese Entwicklung ist vor allem einem anhaltend ungesunden Lebensstil mit falscher Ernährung und zu wenig Bewegung geschuldet. 10% aller Deutschen haben einen Typ 2 Diabetes. Das sind allein in Deutschland über 8 Mio. Typ 2 Diabetiker, und bei 85% dieser Typ 2 Diabetiker ist die Krankheit auf Übergewicht zurückzuführen.

Bei 85% der über 
8 Mio. Typ 2 Diabetiker in Deutschland ist die Krankheit auf Übergewicht zurückzuführen.

Falls sie sich nun fragen, was überschüssiges Fett an ihrem Körper mit einer Störung des Zuckerstoffwechsels zu tun hat, dann müssen sie beginnen Fett nicht nur als eine Masse zu sehen, deren Ablagerung ihre Körperform verändert.
Kohlenhydrate und Fette sind Energielieferanten. Führen sie ihrem Körper mehr Energie zu als er verbraucht… besser gesagt: Essen sie mehr als ihre Körperzellen zur Verrichtung ihrer Arbeit benötigen, dann wird überschüssige Energie in Form von Körperfett gelagert, um in schlechten Zeiten darauf zurückgreifen zu können. Im 21. Jahrhundert in der Westlichen Welt gibt es sowas wie „schlechte Zeiten“, d.h. Zeiten in denen kaum Nahrung vorhanden ist, gar nicht mehr. Also   
speichert unser Körper immer weiter nicht
benötigte Energie für schlechte Zeiten, die niemals kommen.
Somit braucht unser Körper immer mehr „Lagerfläche“. Natürlich kann er anbauen… das nennt man dann „Schwimmringe“, „Kartoffelstampfer“ oder „einen Arsch wie ein Ackergaul“. Das sind die Lagerflächen, die unschön und schlecht für die Gelenke sind. Aber die wirklich gefährlichen Ablagerungsorte befinden sich tiefer in uns drin. Das Fett, das sich um unsere Organe anlagert, ist das Fett, das uns krank macht.
Dieses Fett spielt eine Rolle bei der Entwicklung vieler Krankheiten, unter anderem auch Typ 2 Diabetes. 
Mit der Zeit verstopft Fett nämlich das „Schlüsselloch“ unserer Zellen so sehr, dass der „Schlüssel“ Insulin nicht mehr hineinpasst und das Insulin, das unsere Bauchspeicheldrüse bildet „nutzlos“ wird. Da sich trotz Insulinausschüttung noch immer Glukose im Blut befindet, produziert die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin, das mit aller Macht versucht die Glukose in die Zellen zu „quetschen“.
Das bedeutet: die Zellen werden aufgrund des angelagerten Fettes insulinresistent. Das Insulin kann seine Arbeit nicht mehr richtig machen und der Blutzuckerspiegel droht zu entgleisen. Diese 
Entgleisung versucht die Bauspeicheldrüse mit einer überhöhten Insulin-Produktion zu kompensieren. 
Jedoch ist ständig unter Vollbelastung zu arbeiten bekanntlich ungesund und so wird der Punkt erreicht, an dem die Insulinproduktion die Resistenz nicht mehr kompensieren kann. Der Blutzucker sinkt nicht mehr ausreichend und ohne Unterstützung, d.h. Therapie, erleiden die Insulin-produzierenden Zellen der Bauspeicheldrüse einen sprichwörtlichen Burn-out. Wenn es soweit kommt, braucht auch der Typ 2 Diabetiker zwingend eine Insulin-Therapie.

Was bedeutet die Diagnose "Diabetes mellitus" für mein Leben?

Änderung des Lebensstils

Diabetes mellitus ist gut behandelbar. Wichtig ist, dass es möglichst früh diagnostiziert wird. 
Denn im Stadium der gestörten oralen Glukosetoleranz (Vorstufe von Diabetes) kann man mit einer Lebensstiländerung und der Einnahme von Antidiabetika die Manifestation der Erkrankung noch aufhalten. 
Hat sich der Diabetes schon manifestiert, so führt trotzdem kein Weg an einer Lebensstiländerung vorbei. Sie müssen ihre Ernährungsgewohnheiten umstellen und sich mehr bewegen. Dies stellt die Basistherapie für Diabetes dar. 
Sind ein Großteil oder sogar alle Insulin-produzierenden Zellen durch Überbelastung zerstört, muss zusätzlich zur Basistherapie eine Insulin-Therapie erfolgen. Da Insulin ein Eiweißstoff ist, kann man es nicht einfach in einer Pille schlucken. Der Körper würde es im Zuge der Verdauung soweit aufspalten, dass es nutzlos für seine eigentliche Arbeit wird. Darum muss Insulin immer injiziert werden. Die einzelnen Insulin-Therapien sind unterschiedlich und müssen nach den individuellen Bedürfnissen ihres Körpers und ihrer Lebensumstände ausgetestet werden. Es bedeutet jedoch einen gewissen Aufwand. Sie müssen sich mit den Inhaltsstoffen, insbesondere den Kohlenhydraten, aller Lebensmittel, die sie konsumieren, genau auseinandersetzen. Sie müssen ihren Blutzucker regelmäßig testen und bei einer Insulin-Therapie müssen sie sich nicht nur selbst Insulin spritzen, sondern rechnerisch die Menge an ihre Nahrung anpassen. Wenngleich für Diabetiker kein Nahrungsmittel generell verboten ist, so kann unbedachtes Schlemmen trotzdem ernsthafte Konsequenzen nach sich ziehen. 
Auch mit Diabetes lässt sich bei erfolgreicher Therapie ein langes Leben führen
Die Therapie ist vor allem darauf ausgelegt Folgeerkrankungen zu vermeiden. Die häufigsten Folgeerkrankungen bei Diabetes sind die Schädigung des Nervensystems in den Gliedmaßen, was bei anhaltend schlecht eingestelltem Diabetes bis zur Amputation führen kann. Außerdem ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko, Nierenschaden, erhöhtes Schlaganfall-Risiko, Schädigung der Augen und trockene, rissige Haut.
Wenn sie zu den Personen gehören, die besonders gerne verreisen und dies auch gerne Mal in die Ferne, so gibt es auch hier einige Dinge zu bedenken und zu planen.
Alles in allem macht Diabetes ihr Leben nicht einfacher. Und hat es sich erstmal manifestiert, begleitet es sie ihr Leben lang. Mit der richtigen Einstellung, sowohl in der Therapie als auch der Lebensphilosophie, können sie auch mit Diabetes ein langes und erfülltes Leben führen.

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